Ganzheitlich gastlich – von ganz konkret bis spirituell

 

«Im Kern geht es immer um Menschen und um Wertschätzung.» sagt Peter Mennig, Direktor des Hotels Beatus am Thunersee. Und trifft damit auch den Kern der biblischen Botschaft. Gerade heute.

 

Peter Mennig, der am 18. März an der 7. Zentralschweizerischen Diakoniekonferenz am Coffeetable-Gespräch über Gastlichkeit teilnehmen wird, erzählt: «Direkt vor unserem Hotel legen die Schiffe an. Hier wartet eine unserer Mitarbeitenden und beobachtet, ob es Personen hat, die sich nicht auskennen. Diese spricht sie an und zeigt ihnen den Weg – egal, ob ins Hotel oder anderswohin. Die Leute sind jeweils verblüfft – das haben sie nicht erwartet. Und erfreut. Und mit einem Lächeln im Gesicht gehen sie weiter.»

Erwartet werden. Gesehen werden. Willkommen sein, wie ich bin. Bedingungslos.

Gastlichkeit schafft einen wirtlichen Raum in einer leider oft unwirtlichen Welt. Entspannen, auftanken und Kraft schöpfen – und danach gestärkt den eigenen Weg weitergehen. Schon zu biblischen Zeiten war das der Sinn der Gastfreundschaft. Damals gab es viel Unwirtlichkeit und Leid, physisch, sozial, geistig. Heute auch. Die Gastfreundschaft stellt dem eine Herberge, ein Refugium entgegen. Hier ist gesorgt für körperliches Wohl, soziale Akzeptanz und «feel free» als geistige Grundstimmung.

Aus biblisch-theologischer Sicht gilt die Gastfreundschaft nicht nur Verwandten, Freunden und Gleichgesinnten: Auch Fremde sind willkommen. Das meint das griechische Wort «philoxenia», Liebe zum Fremden. Der Fremde wird nicht als Feind oder Eindringling gesehen. Sondern als Bereicherung und Chance für Erneuerung. Er bekommt einen Vorschuss an Vertrauen. In der Hoffnung, dass auch er Vertrauen fasst.

Genau hinschauen, zuhören, wahrnehmen – das war auch die Grundhaltung von Jesus. Er hat sich auf einzelne Menschen eingelassen und ist mit ihnen einen persönlichen Dialog getreten, zum Beispiel mit Zachäus oder Bartimäus. Auch gegen den Widerstand umstehender Gruppen, bis zum offenen Konflikt.

Denn dieser schöne Satz: «Du bist angenommen!» erfordert Taten.

Lisbeth Zogg Hohn

Thesen/Bausteine zur Theologie der gastfreundlichen Kirche, www.generationenwelten.ch à Theologie

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«Einfühlen – verblüffen – berühren. Was die Kirche von der Hotellerie lernen kann.

Peter Mennig und Lisbeth Zogg nehmen am 18. März 2017 zusammen mit Rosemarie Manser und Andrea Lappe am Coffetable-Gespräch statt, im Rahmen der 7. Zentralschweizerischen Diakoniekonferenz. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen

Anmeldungen bis 10. März 2017 an synodalrat@lu.ref.ch